Buchclub // Meine persönlichen Jahreshighlights

Im Jahr 2021 haben wir im Online-Buchclub zwölf Bücher gelesen, uns im Chat darüber ausgetauscht und jeweils in ZOOM-Calls rege diskutiert. Es waren zwölf sehr unterschiedliche Bücher und gerade diese Vielfalt schätzen die Buchclub-Mitglieder. Ich schätze vor allem den Austausch nach der Lektüre, der mir immer wieder ganz neue Perspektiven eröffnet. Alle, die Lust haben sich mehr Zeit zum Lesen zu nehmen und außerhalb der eigenen Lesegewohnheiten außergewöhnliche Romane, Klassiker und Sachbücher zu entdecken, sind herzlich willkommen. Melde dich gerne hier zum Buchclub an.

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Die fünf besten Bücher des Jahres 2021

  1. Botschaften an mich selbst von Emilie Pine: Für alle Frauen, die sich nach Empathie für schwierige Themen sehnen und alle Männer, die eine Vorstellung davon bekommen wollen, mit welchen Gedankenwelten wir Frauen uns auseinandersetzen. // hier kaufen
  2. Unerhörte Stimmen von Elif Shafak: Für alle, die eine anspruchsvolle Unterhaltungsliteratur schätzen und sich auf ein interessantes Erzählkonzept einlassen möchten. // hier kaufen
  3. NOAH von Takis Würger: Ideale, zeitgemäße Schullektüre und für historisch Interessierte. // hier kaufen
  4. Drei Kameradinnen von Shida Bazyar: Für Literaturinteressierte und jene, die bei eingefahrenen Denkmustern ertappt werden möchten. // hier kaufen
  5. Schöne Welt, wo bist du von Sally Rooney // Für alle Millennials, aber Achtung: Die Autorin wurde dieses Jahr stark kritisiert. // hier kaufen

Meine Lesehighlights in aller Kürze:

Botschaften an mich selbst von Emilie Pine: Obwohl in den Essays ernste Themen beschrieben werden, hat Emilie Pine es geschafft, sie sehr zugänglich, verknüpft mit ihren Erfahrungen zu vermitteln. Egal mit welchem Thema man sich beim Lesen aufgrund von ähnlichen Erfahrungen identizieren kann, Pine dringt bis in die Tiefen der eigenen Gefühlswelt ein. Auch andere große Themen wie internalisierte Misogynie oder Geschlechter als gesellschaftliches Konstrukt à la Simone de Beauvoir schwingen im Subtext mit, aber ganz und gar nicht aufdringlich.

Unerhörte Stimmen von Elif Shafak: Es ist ein Roman, der es wirklich verdient hat, dass man sich intensiv damit auseinandersetzt, denn es stecken unfassbar viele Themen darin, die Aufmerksamkeit verdienen. Es wird von Menschen am Rande der Gesellschaft erzählt und von Orten am Rande der Stadt. Istanbul ist nicht nur der Schauplatz, sondern auch die große Metapher stellvertretend für die Vielfalt. Es ist erstaunlich wie viele Themen die Autorin im Roman behandelt: Mutterschaft, Freundschaft, Identität, die Stellung der Frau, Umgang mit Behinderungen, Geschlechtsumwandlung, sexueller Missbrauch, Prostitution, Tod. Dieses Buch war auch bei den Buchclub-Mitgliedern besonders beliebt.

NOAH von Takis Würger: Takis Würger erzählt linear und sehr konzentriert von Noahs Leben, einem Holocaust-Überlebenden. Er lenkt den Blick auf das Wesentliche, der Scheinwerfer ist auf Noah gerichtet. Er nimmt sich als Autor deutlich zurück, betont in Interviews, dass er seine Geschichte erzählt und bleibt sprachlich bewusst sehr direkt. Manche Sätze kommen mit einer Wucht daher, bei der man erstmal schlucken muss und gerne vorgewarnt worden wäre. Aber so war es eben. Interessant ist insbesondere auch der letzte Teil, indem beschrieben wird, was die Juden gemacht haben, nachdem sie befreit worden waren.

Drei Kameradinnen von Shida Bazyar: Warum Heiraten Schwachsinn ist, aber manchmal eben notwendig, in so vielen Fragen purer Rassismus steckt und Weiß-Sein ein Privileg ist. Diese Lektüre ist höchst unangenehm und gleichzeitig unterhaltsam. Drei Freundinnen mit Migrationshintergrund sind sowas von in Deutschland angekommen, doch das Label bleibt – warum? Weil wir alle noch ein weites Stück gehen müssen.

Schöne Welt, wo bist du von Sally Rooney: Es ist ihr dritter und für mich stärkster Roman. Ihre Protagonisten und Protagonistinnen sind immer ein bisschen schräg, debattieren gerne und teilen abgründige Gedanken mit uns. Ähnlich wie in Gespräche mit Freunden, geht es um ein interessantes 4-er Konstrukt. Zwei beste Freundinnen, ein Tinder-Date-Boy und ein Freund aus der Jugend. Wir lesen von einer erfolgreichen Schriftstellerin, die am liebsten für sich ist und in ein Haus am Land zieht, einer Journalistin, die unglücklich mit ihrem Leben ist aber unfähig sich zu binden, sowie von dem Mann ohne Makel, streng religiös, vergisst sich selbst bei allem was er für andere tut und dem Lagermitarbeiter, der seinem Bad-Boy-Image gerecht wird und versagt, weil man es von ihm erwartet.

Komplette Liste aller gelesenen Bücher im Buchclub 2021:

  1. Giovannis Zimmer von James Baldwin, zum Buch
  2. NOAH. Von einem, der überlebte von Takis Würger, zum Buch
  3. Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig, zum Buch
  4. Hard Land von Benedict Wells, zum Buch
  5. Der Wind singt unser Lied von Meike Werkmeister, zum Buch
  6. Botschaften an mich selbst von Emilie Pine, zum Buch
  7. Arsène Lupin. Der blaue Diamant von Maurice Leblanc, zum Buch
  8. Unerhörte Stimmen von Elif Shafak, zum Buch
  9. Drei Kameradinnen von Shida Bazyar, zum Buch
  10. Schöne Welt, wo bist du von Sally Rooney, zum Buch
  11. Oh, William! von Elizabeth Strout, zum Buch
  12. Auf Erden sind wir kurz grandios von Ocean Vuong, zum Buch

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