„[Die siebte Welle] ist unberechenbar. Lange Zeit ist sie unauffällig, spielt im monotonen Ablauf mit, passt sich an ihre Vorgängerinnen an. Aber manchmal bricht sie aus. Immer nur sie, immer nur die siebente Welle. Denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu. Für sie gibt es kein Vorher, nur ein Jetzt.“ (Glattauer 2009, S. 148)
Die Fortsetzung des E-mail Romans „Gut gegen Nordwind“ hat ausnahmsweise nicht den faden Beigeschmack einer Fortsetzung. Auch wenn das an Goethes Werther angelehnte Format bekannt ist, wird man nicht müde die Mails der zwei Protagonisten Emmi und Leo zu Lesen. Die E-Mail „Freundschaft“ erlebt seine Turbulenzen und steht mehrmals vor dem aus, doch keiner der beiden wird müde den Kontakt wieder aufzunehmen. Es kommt sogar eine neue Komponente ins Spiel: die beiden Treffen sich, ganze sechs Mal. Doch jedes Treffen ist eine Ellipse, oft zum Ärger der Lesenden. Wir erfahren fast nichts über die persönlichen Treffen, außer die Reflexionen in den Mails danach.
Trotz der Face to face Dates und dem einen Mal, dem einen fatalen Mal, als sie im Bett landen, will Emmi ihre „Vernunftehe“ aufrechterhalten und Leo will nach Bosten mit seiner neuen „Pam“ auswandern. Doch die siebente Welle kommt!
Aus der nervtötenden Emmi wird fast schon eine verständnisvolle, reifere Frau, während Leo eher einen Schritt zurück in seiner Entwuckling geht, sodass Emmi ihm vorwirft: „Du hast mich aus falsch verstandenem Edelmut aufgegeben. Kampflos. DAS hättest du anders machen müssen. DAS hättest du besser machen können, liebe Leo!“ (Glattauer 2009, S. 140)
Mein Fazit: Das Gefühl aus dem ersten Buch kann nicht in das zweite mitgenommen werden, Schauplatz und Protagonisten sind zwar dieselben, aber doch wird alles ein bisschen anders, als von mir erhofft.
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