Das Buch, mit dem ich mich zur Zeit am meisten beschäftige ist ganz klar Dracula von Abraham (Bram) Stoker. Nachdem das Thema meiner Bachlorarbeit „Bat vs. Vampire – Die Übersetzung der Figur Dracula in Film und Literatur“ lautet, kam ich nicht drum herum mir auch die Simpsons-Übersetzung anzusehen. Das Wort Übersetzung kann in diesem Fall einfach mit Umsetzung gleichgesetzt werden und diese möchte ich euch à la Simpsons servieren.
Die parodistische Dracula-Episode der Simpsons ist als Teil III in der Folge „Treehouse of Horror IV“ erschienen mit dem Titel: „Bart Simpson’s Dracula“. Die Geschichte beginnt damit, dass in den Nachrichten von Bissattacken berichtet wird und am Tatort lediglich ein schwarzer Umhang gefunden wurde. Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem Täter um eine Mumie handelt und lässt daraufhin die Mumienabteilung im Museum zerstören. Lisa erkennt, dass es sich um einen Vampirangriff handeln muss und versucht ihre Familie davon zu überzeugen – erfolglos (sie schreit sogar „Nosferatu“, der Name einer weiteren Vampirverfilmung und dessen Protagonist). Der Nachrichtensprecher berichtet weiter, dass Mr. Burns eine Blutpipeline gekauft hat – welch ein Zufall. Daraufhin wird die Simpsons Familie in Mr. Burns abgelegenes Schloss in „Pennsylvania“ (Anspielung auf Transylvania) eingeladen, mit der Bitte alle sollten sich ihren Hals gründlich säubern (der Hals bleibt auch hier die prädestinierte Stelle für den Biss).
Im Schloss angekommen erwartet sie Mr. Burns alias Dracula. Sein Erscheinungsbild erinnert an den Vampir (gespielt von Gary Oldman) mit der „komischen Frisur“ aus der Dracula-Verfilmung von Francis Ford Coppola aus dem Jahre 1992. Anschließend speisen alle gemeinsam mit Mr. Burns und trinken Blut aus Weingläsern. Später gehen Bart und Lisa auf Entdeckungstour im Schloss, finden den „Secret Vampire Room“ und werden von weiteren „Untoten“ angegriffen. Auf der Flucht über die Treppen findet Bart dann schließlich einen „Super Fun Happy Slide“-Hebel und sie rutschen zurück in die Kammer wo ihnen dann Mr. Burns als Fledermaus zufliegt. Bart wird gebissen und seiner Familie vorgeführt, deutlich erkennbar ist seine Biss-Spur am Hals.
Wieder zu Hause, überrascht Bart – mittlerweile mit vielen weiteren Vampirfreunden – Lisa am Fenster zu ihrem Zimmer (wie auch im Roman, wenn an Lucy Westenraas Zimmerfenster immer eine Fledermaus flattert). Marge und Homer werden darauf aufmerksam, dass ihr Sohn nun ein Vampir ist und beschließen gemeinsam mit Lisa den „Head Vampire“ Mr. Burns zu töten. Homer übernimmt diesen Part und rammt seinem Chef einen Pfahl durchs Herz (hier wird auch die Verbindung zu der osteuropäischen Sage um den Pfähler Vlad Tepes klar).
Bart blieb trotz allem ein Vampir und am Ende wird die ganze Simpsons Familie zu Blutsaugern mit Lisa als Ausnahme. Die Folge endet mit dem eindringlichen Blick von Marge, der eigentlichen Haupt-Vampirin mit rot gefärbten Augen.
Die Simpsons-Adaption (Oktober 1993) zeigt, dass man auch durch Komik Inhalte, wie den von Bram Stokers Roman, wiedergeben kann und mit einem geschulten Auge erkennt man einige wichtige Details. Das ist für mich ein Weg Klassikern wie Dracula den Staub abzublasen und sie wiederauferstehen zu lassen! Ganz tolles Halloween Special von Matt „Count Chocula“ Groening.
P.S.: Einen kleinen Filmfehler gibt es, nämlich hat ein Vampir keinen Schatten – Mr. Burns schon!
Ich freue mich auf eure Meinungen und Kommentare! Schreibt mir einfach, eure Evelyn.
Das ganze Drehbuch gibt es hier:
Sehr interessant. …und Bram ist an allem Schuld. Bram hatte damals den Anfang gemacht u sich von der Schöngeistererei abgewendet u das hässliche unerhabene das Böse in der Öffentlichkeit verherrlicht. Er hat Tabus missachtet u schaut was nun aus der Welt geworden ist. Ein Spielplatz der Horror Szenarien.
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