Rezension // Am Tag des Sonnenuntergangs verschlang der Wolf die Sonne – Sina Scherzant

Wer ist die wichtigste Person in deinem Leben? Wer kann ich sein, wenn ich es nicht mehr allen recht machen muss?

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Text von: Kathrin und Caro

Inhalt von „Am Tag des Sonnenuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“ von Sina Scherzant:

Katha, aka Lebenshandwerkerin, lebt mit Ihrer Mutter und Schwester Nadine seit kurzem in Dortmund – der Heimat Ihrer Mutter. Die Mutter hat sich vom Vater getrennt und versinkt in ihrem Frust über die gescheiterte Ehe. Die Schwester verweigert sich allem und jedem und blockt alles Neue ab. Katha jedoch findet sich recht schnell zurecht in der neuen Umgebung und findet in der neuen Schule auch gleich Kameradinnen, mit denen sie seitdem fast jede freie Minute verbringt. Ihr oberstes Gebot jedoch lautet, bloß nicht auffallen. Von klein auf hat Katha gelernt, sich anzupassen, sich zu kümmern und keinen Ärger zu machen. Doch dann trifft sie auf Angelica und alles verändert sich.

Meinung des Buchclub-Teams

Sina Scherzants literarisches Debüt ist ein Buch übers Sehen, gesehen werden und über die Suche nach sich selbst. Eine Coming-of-Age Geschichte, die am Anfang der Nullerjahre spielt mit Bravos, Freibad, heimlichem Rauchen hinter der Schule, der ersten Big-Brother Staffel und de, „dazugehören wollen“ in der Mädels Clique.

Der Schreibstil ist erfrischend schön, neu und aufregend. Ich habe den Roman verschlungen und gemeinsam mit Katha gelitten und geweint, mit Ihrer Schwester Nadine gelacht, war perplex und schockiert über Ihren desinteressierten Vater und bei Angelicas (feministischen) Ratschlägen und klugen Worte ist mir ganz warm ums Herz geworden.

<< Eine emotionale Geschichte übers Erwachsenwerden, wie man seine Trauer bewältigen kann und darüber, dass man die eigenen Bedürfnisse nicht immer hinter die der anderen stellen sollte. >>

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Unsere Lieblingszitate aus „Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne“

Kathrins Lieblingszitate:

„Manchmal sind Erinnerungen kleine Betrüger.“

Scherzant 2023

“Trauer ist ein eigenartiger Zustand. So individuell wie das Verhältnis zur verlorenen Person, so einzigartig ist auch die Trauer, das verstand ich aber erst später.”

Scherzant 2023

“Während sie regungslos mitten im Zimmer verharrte, existierte eben dieses Um-sie-herum weiter, still und starr – wie der See im Weihnachtslied – und wartete darauf, weiter auseinandergenommen zu werden.”

Scherzant 2023

Caros Lieblingszitate:

„Am Ende entkommt niemand der eigenen Kindheit ganz unbeschadet.“

Scherzant 2023

„Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich im Frühjahr 2003 eine Frau traf, die alles war und alles sein konnte, was sie wollte, und fpr mich war sie verdammt dickes Wasser.“

Scherzant 2023

„Liebes, schau mal. Du kannst nicht die Traurigkeit der ganzen Welt für dich alleine haben, auch die andren dürfen ruhig ein bisschen was davon abhaben.“

Scherzant 2023

„Erst nach Monaten wurde es weniger. Es verschwand nicht, nie, es schwächte sich lediglich ab. Denn zwischen den scherzhaften Momenten setzen sich kleine Lichtpunkte, in denen die Erinnerung an Angelica angenehm, sogar schön war.“

Scherzant 2023

REFLEXIONSFRAGE des Monats an die Buchclub-Mitglieder

Welches Bild von Freundschaft vermittelt uns Angelica – welchen Stellenwert hat dieses Bild in deinem sozialen Umfeld?

Freundschaft bedeutet, den anderen Menschen wirklich zu sehen, ihn Raum einnehmen zu lassen, ihn sein zu lassen. Für ich ist das auch sehr wichtig, aber ich musste das erst lernen. Wirklich zuhören, echtes Interesse haben und aushalten.

Angelica sieht ihr Gegenüber ganz und gar. Sie ergründet einen regelrecht. Sie ist eine mütterliche, ehrliche Freundin, aber auf Augenhöhe. Es ist schwierig und selten so jemanden zu finden. In meinem sozialen Umfeld gibt es viele nette, aber oberflächliche Bekannte und Freunde. Einige wenige Freunde kennen und sehen mich, so wie Angelica es macht. Das tut sehr gut und ist kostbar.

Freundschaft hat einen sehr hohen und wichtigen Stellenwert in meinem Umfeld. Ohne meine Freundschaften wäre ich nicht der starke Mensch der ich jetzt bin. Manche Freundschaften muss man auch loslassen um weiter zu kommen, dass musste ich auch erst lernen. Aber das heißt nicht das diese Freundschaft dann nicht funktioniert hat, sondern zeigt eher Stärke. Das musste ich aber auch erst lernen. Das Zitat mit starren und sehen hat mich sehr bewegt, oft sind oberflächliche unbedeutende Freundschaften nämlich genau dieses starren, wo man sich aber eigentlich nur will das man gesehen wird.

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