Oh Florenz, bellissima Firenze – diese Stadt gehört zu meinen absoluten Lieblingsreisezielen. Bereits bei meinem ersten Besuch im Sommer 2011 war ich begeistert von den Sehenswürdigkeiten sowie den Geschichten, die sie erzählen und bin es noch heute kurz nach meinem zweiten Kurztrip. Der Dichter Dante, die einflussreiche Bankiersfamilie de‘ Medici und zahlreiche Architekten, Bildhauer und Künstler wie Brunelleschi, Botticelli, Donatello uvm. sind teil der Historie der Stadt und immer noch omnipräsent – aber nicht nur Sightseeing sollte Teil eurer To Do-Liste in Florenz sein, sondern auch einiges mehr.
Nr. 1 – Eine Segwaytour machen
Eine geführte Tour durch Florenz ist der perfekte Start eines Trips. In erster Linie verschaffen uns solche Touren Orientierung, ansonsten würden wir Touristen durch die Großstadt irren und womöglich einige Highlights verpassen, bzw. auf die kleinen Dinge nicht acht geben. Wir haben uns für eine Segwaytour entschieden und es war das Geld allemal wert (Italy Segway Tour, 60,00 € pro Person) – drei Stunden lang sind wir in einer Gruppe von acht Personen durch die Stadt gecruist. Dabei hat uns der Guide z.B. auf das Wappen der Medici aufmerksam gemacht, das fast an jeder Ecke auf einem Gebäude zu entdecken ist, uns vom Geheimversteck von Michelangelo erzählt und die Kirche gezeigt, in der Dante seiner Beatrice begegnet ist.

Nr. 2 – 463 Stufen zur Domkuppel hinaufsteigen
Ja ganz richtig – bis zur Domkuppel gilt es 463 Stufen zu bewältigen und wir waren nicht die Ersten. Schon beim Bau galt es diese Distanz mehrmals zurückzulegen, dabei ist die Wendeltreppe ganz schön eng. Für den Ausblick lohnt es sich allemal, der ist bombastisch und natürlich ist auch das Fresko und die gesamte Architektur ein Wahnsinn. Filippo Brunelleschi konnte sich damals bei der Ausschreibung zum Bau als Architekt durchsetzten und argumentierte seine Idee mit einem Ei.
TIPP (!) Es ist außerdem ratsam die Tickets bereits 1 Woche im voraus zu reservieren, das verringert Wartezeiten und die Chance überhaupt erst auf die Kuppel zu kommen. Das Ticket für den Dom gilt außerdem für 48 Stunden und folgende Teilbereiche: Dom, Domkuppel, Glockenturm, Taufkirche und das Dom Museum.
Nr. 3 – Die beste Pizza der Welt essen (Mercato Centrale)
Fluffiger Teig, frische Kirschtomaten, saftige Büffelmozzarella, aromatischer Basilikum – das war die beste Pizza meines Lebens. Die Pizza Capri habe ich im Mercato Centrale in der Pizzeria Sud gegessen – der Himmel auf Erden. Aber auch sonst lohnt sich ein Besuch im Mercato Centrale, auf zwei Stockwerken gibt es köstlichste Häppchen bis 24.00 Uhr.

TIPP (!) Unsere Lieblingsrestaurants im Überblick:
– Trattoria ZàZà; Empfehlung: Carbonara mit Trüffel!
– I Tuscani 3; Empfehlung: Rindsfilet + Steak (Fiorentina) für zwei mit Beilagen
– All’antico Vinaio; Empfehlung: Panino mit Rohschinken, Trüffelpaste und Pecorino
– Acqua all’2; Empfehlung: Assagini die Pasta (fünf verschiedene Pastaarten zum Probieren)
Nr. 4 – Gucci Garden – das Museum für Fashionistas
Das 2011 eröffnete Museum Gucci Garden* ist klein und fein und verfügt außerdem über ein Gourmet-Restaurant, welches immer ausgebucht ist. Und wenn man schon mal da ist, kann man die wunderschöne Piazza della Signoria auch gleich bestaunen – hier befindet sich ebenso der berühmte Palazzo Vecchio, vor dem einst das Original des David platziert war (befindet sich jetzt in der Galleria dell’Accademia). Und wer ganz wachsam ist, wird neben dem Gucci Museum eine Warteschlange vor einem Brunnen entdecken, der zwei Hähne mit Trinkwasser bietet, einen mit stillem Wasser und einen mit sprudelndem Wasser.
*für StudentInnen ist der Eintritt von 8,00 € pro Person kostenlos.
TIPP (!) Dass man in Florenz gut shoppen kann, ist eh klar, aber es gibt auch einige Vintage Stores. Einer befindet sich in der Via dei Servi names Street Doing – vielleicht ergattert ihr dort eine Gucci Tasche im Vintage Stil!

Nr. 5 – Streetart unter die Lupe nehmen
Zwei Streetart-Künstler sind uns insbesondere aufgefallen, einerseits Blub, der berühmte Persönlichkeiten nach dem Motto „L’arte sa nuotare“ (die Kunst kann schwimmen) eine Taucherbrille aufsetzt. Die Bilder sind über die ganze Stadt verstreut und tauchen an Wänden (oft in der Nähe der jeweiligen Sehenswürdigkeit) auf.
Ein weiterer Künstler ist Clet. Er beklebt (illegalerweise) Straßenschilder mit Stickern.
Nr. 6 – Kunst in den Uffizien betrachten
Einst von den Medici als Gebäude für alle staatlichen Büros gebaut (ital. uffici), werden in den Uffizien heute ganz große Kunstwerke ausgestellt. Am besten ihr informiert euch vorab welche Kunstwerke euch interessieren könnten und geht ganz gezielt zu den Bildern hin – bei der Fülle an Werken (und es sind bei weitem noch nicht alle Bilder ausgestellt) kann es leicht zu einer Reizüberflutung kommen. Wir hatten uns den kostenlosen Audioguide von Rick Steves vorab heruntergeladen und sich super damit zurechtgekommen!

Nr. 7 – Die Serie Die Medici – Herrscher von Florenz streamen
Nicht nur wegen Richard Madden (bekannt als Robb Stark bei Game of Thrones) sollte man sich die Serie ansehen, sondern auch aufgrund des Inhaltes. Wir haben noch während unseres Aufenthaltes begonnen die Serie auf Netflix zu streamen und sind echte Fans geworden. In der ersten Staffel (leider gibt es bisher nur eine) dreht sich alles um Cosimo de‘ Medici, der nach dem Tod seines Vaters Giovanni in seine Fußstapfen treten soll. Das besondere an der Serie ist (wenn man selbst in Florenz war / ist), dass man die Schauplätzer erkennt, ein Gefühl für die Machenschaften der Familie bekommt und einige historische Ereignisse und Traditionen anschaulich dargestellt werden. Z. B. spielen manche Szenen in der Taufkirche des Doms (Battistero di San Giovanni), welches wir besucht haben; es kommt das Calcio Storico vor, ein 500 Jahre altes, traditionelles Fußballspiel in Florenz, das Rugby ähnlich funktioniert und bei dem fast alles erlaubt ist; aber genauso wird der Bau der Domkuppel durch Filippo Brunelleschi gezeigt und erklärt.

Tipp für die Unterkunft: 3B Bed and Breakfast
Die Gastfreundschaft durch Biagio vom 3B Bed and Breakfast war erstklassig – er hat uns am Abend im B&B empfangen und gleich richtig viele Tipps für Florenz gegeben. Wir haben für die Nacht im Zimmer ca. 100,00 € bezahlt und waren super zufrieden, es war sauber, richtig stylisch eingerichtet und ist nur ca. 10 Minuten vom Dom zu Fuß entfernt. Es gibt im B&B die Möglichkeit das Frühstück (American Breakfast) im 4-Sterne Hotel gegenüber dazuzubuchen – das hat uns leider garnicht überzeugt, hier würde ich empfehlen einfach die vielen Cafés und Frühstückslokale in Florenz auszuprobieren.

Und diese drei Sehenswürdigkeiten haben uns nicht überzeugt:
Nr. 1 – Was ihr euch wirklich sparen könnt, ist das Haus von Dante (Casa di Dante), wir wussten zwar vorher, dass es ein Fake ist (also erst nachträglich am Ort des ursprünglichen Hauses errichtet), hatten allerdings nicht erwartet, dass es im Museum wirklich so schrecklich aussieht und nichts sehenswertes ausgestellt ist – die 4,00 € Eintritt waren leider für die Fische.

Nr. 2 – Weiters haben wir uns den Palazzo Pitti angesehen, ein Renaissance-Palast und waren ähnlich enttäuscht. Es sind zwar jede Menge Bilder ausgestellt, aber überzeugen konnte uns der Palast und die Ausstellungen leider nicht.

Nr. 3 – Ein Ausflug nach Fiesole (Stadt in der Nähe von Florenz) lohnt sich meiner Meinung nach nur wegen des Ausblicks – wer sich dafür entscheidet kann in 25 Minuten mit dem Bus dort hinfahren (die Einzelfahrt kostet 1,50 €) und evt. noch ein römisches Theater besichtigen.

Ich hoffe euch gefallen meine Tipps, ich freue mich immer auf Feedback bzw. Nachrichten von euch!
Eure Evelyn
Ahhh so ein schöner Beitrag 😍
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Danke für die coolen Tipps, liebe Evelyn! Ich fahre dieses Jahr endlich zum ersten Mal in die Toskana und freue mich schon sehr auf Florenz! Und die Serie werde ich mir auch mal ansehen – Richard Madden überzeugt mich immer 😀
LG Julia
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