Ein bunter, schriller Haufen feierte am 16. Juni in der Bäckerei Kulturbackstube in Innsbruck die Premiere des Theaterstücks mit dem Namen #surrealice #sorealice – ein gekonntes Wortspiel, das den Kern des Stücks perfekt auf den Punkt bringt: Alice im Wunderland, der Klassiker von Lewis Caroll, wird in einen universitären Kontext versetzt und getreu dem Original lässt sich für die Protagonistin Alice nicht unterscheiden was von alldem, was rund um sie passiert, real bzw. surreal ist.
Zur Inszenierung von #surrealice #sorealice
Es wird gerappt, protestiert, marschiert und aus Goethes Faust zitiert. Alice irrt im Dirndl an der Wuniversität umher und begegnet zahlreichen sonderlichen Gestalten. Es geht um Riesenschnitzel in der Wensa und zwei Einhorn-Tussis, die sich Alice gegenüber abfällig über die Mindeststudienzeit äußern. Das Stück greift Alltagsleiden aus dem Leben der Studierenden auf und persifliert sie. Aber nicht nur, auch Bibis Beauty Palace wird ordentlich durch den Kakao gezogen – die Instagram-Live Übertragung als Projektion auf die Leinwand ist dabei ausgezeichnet gelungen! Während der Vorstellung sollte man auf jeden Fall auch acht geben, was am Bühnenrand passiert – die Sekretärinnen widmen sehr eindrucksvoll ihre Zeit der Nagelpflege. Der Hase hastet rastlos umher, die Zeit ist immer da, Nicht-Geburtstage werden gefeiert und ein Handy wird kurzerhand mit Schlagsahne repariert – herrlich skurril das Ganze! Selbstverständlich wird auch erklärt was das Quanten-Grinsekatzeprinzip ist – merken konnte ich es mir nicht.
Bei den Kostümen besonders hervorzuheben sind jenes der Schlange und des Bücherwurms – wo sie nur das Hemd der Schlange ausgegraben haben, frage ich mich?
Zum Theaterstück
Die Textvorlage für das Stück stammt von Studierenden der Komparatistik (Vergleichende Literaturwissenschaft) und entstand im Rahmen eines Projektes. Lisa Michelle Koller (spielt die Hauptfigur Alice) hat in weiterer folge das Theaterprojekt initiiert und der bunte Haufen wurde um Studierenden aus den verschiedensten Studienrichtungen erweitert. Daraus entstanden ist der Theaterverein InnVersion, als erster seiner Art an der Universität Innsbruck. Doch kein Stück ohne Unterstützer und Regie – das Team hat zahlreiche Partner für sich gewinnen können. Die aufwändigen visuellen Umsetzungen stammen von Raphi von Mazer Visual Systems und Jo Stöckholzer unterstützte das Team nicht nur als Schauspieler, sondern vor allem als musikalischer Konzeptionist. Die Regie lag (und liegt noch immer) in den Händen von Dominik Unterthiner und Edith Hamberger – die, wie das Team selbst sagt, den letzten Tropfen aus den Darstellern presste.
Weitere Aufführungen (die ihr euch wirklich anschauen solltet!)
finden an folgenden Tagen in der Bäckerei (Dreiheiligenstraße 21a) statt:
18.06.2017, 20:00 Uhr
19.06.2017, 20:00 Uhr
21.06.2017, 20:00 Uhr
Freiwillige Austrittspende, keine Reservierung notwendig
Links:
Facebookveranstaltung – Facebookpage des Vereines – Website