Literaturverfilmung // 22 Bahnen von Caroline Wahl

Beitrag von Miruna

„22 Bahnen“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Caroline Wahl von Regisseurin Mia Maariel Meyer mit Luna Wedler, Jannis Niewöhner, Laura Tonke und Zoë Baier in den Hauptrollen (Werbung)

Wir haben schon Tausende „Coming-of-Age“-Liebesgeschichten gelesen. Und unzählige Male „Boy meets Girl“-Stories im Kino gesehen. Kann uns die Geschichte von Tilda und Viktor – jetzt auf der Leinwand – trotzdem in ihren Bann ziehen? Die Antwort lautet: Ja! Denn diese Geschichte ist so viel mehr: Sie ist ein Film über das Erwachsenwerden, über Mut, Aufbruch, Liebe und vor allem über bedingungslosen Zusammenhalt. Ob der Film dem Roman gerecht wird, lest ihr am Ende des Blogbeitrags.

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Zum Inhalt des Films und auch des Romans 

Tildas (gespielt von Luna Wedler) Tage sind eintönig, grau und streng durchgetaktet. Sie studiert, arbeitet an der Supermarktkasse und kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier). An schlechten Tagen auch um ihre alkoholabhängige Mutter (Laura Tonke). Sie wohnen zu dritt in einer tristen Wohnung in einer Kleinstadt – ausgerechnet in der „Fröhlichstraße“. Tildas Freunde leben in Amsterdam oder Berlin, doch sie ist wegen Ida geblieben. Denn sie muss für ihre kleine Schwester da sein, Geld verdienen und die Verantwortung tragen. Es gibt nur wenige Lichtblicke in ihrem kargen Leben. Schwimmen gehen. Die gemeinsame Zeit mit Ida. Und Viktor (Jannis Niewöhner), der große Bruder von Ivan, den Tilda vor fünf Jahren verloren hat. Viktor, der genauso wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Eines Tages gerät Tildas Welt aus den Fugen: Ihr wird eine Promotionsstelle in Berlin in Aussicht gestellt und damit eine Zukunft voller Freiheit. Und Viktor kommt ihr näher, eine Geschichte bahnt sich an. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause außer Kontrolle…

Meine Meinung zur Verfilmung von „22 Bahnen“

Es ist eine wahnsinnig präzise und behutsame Inszenierung einer ungeheuer atmosphärischen Geschichte. Man riecht das Schwimmbad, schmeckt die Radieschen und spürt die Sonne auf der Haut. Ich habe Tildas Atem gespürt. Ich habe ihr beim Ein- und Ausatmen zugehört und mitgeatmet. Sie atmet über und unter Wasser. Sie atmet die Sätze, statt sie auszusprechen, sie erstickt die Schreie, statt sie herauszuschreien. Man hört die Vorwürfe, die Empörung, die Schuld und die Dankbarkeit, ohne dass sie ein einziges Wort ausspricht. Man ist selbst von der Liebe zu ihrer Schwester beflügelt und erdrückt von ihrer Verantwortung. Die Figuren sind so lebendig, wie Caroline Wahl sie in „22 Bahnen“ zum Leben erweckt hat. Liebenswerte Wesen. Tilda, Ida und Viktor. Auch die Mutter ist liebenswert. Doch gleichzeitig möchte man sie wecken, schütteln und anschreien: „Siehst du nicht, was du deinen Töchtern antust?“ Man möchte aufstehen und ins Geschehen eingreifen. Und dann… möchte man wieder sitzen bleiben, in der Hoffnung, dass es weitergeht – mit dem Film „Windstärke 17“. 

Fazit

Während ich das Buch las, entstanden direkt Bilder in meinem Kopf. Ich hatte das Gefühl, dass in diesem Buch ein emotionaler, tief berührender Film steckt. Ich habe mich gefragt, ob die Schauspieler die Figuren genauso verkörpern werden, wie ich sie sehe. Und: Sie sind grandios! Denn sie finden eine ganz eigene Sprache mit feinen Zwischentönen, poetisch und cool zugleich, zärtlich und liebevoll, bittersüß und ergreifend. Es ist eine feine und pulsierende Geschichte um echte Menschen, die auf nahbare und wahrhaftige Weise erzählt wird, mit großen Bildern, die berühren und nie trivial sind.

Zur Gretchen-Frage: Was ist besser, Buch oder Film? Sagen wir so, der Film wird dem Roman ungemein gerecht – natürlich wird manches ausgespart, doch die Inszenierung ist alles in allem wirklich gelungen. Für alle, die ein Thema mit Alkoholiker:innen haben und sich dadurch getriggert fühlen könnten, möchten wir eine Warnung aussprechen und gleichzeitig wird gerade dieser Aspekt auch sehr realistisch dargestellt.

Caroline Wahl, Autorin von „22 Bahnen“ über den Film:

„Was mich am meisten überwältigt hat, ist dieser bedingungslose Zusammenhalt zwischen Tilda und Ida, der so berührend auf die Leinwand gebracht wurde.“

22 BAHNEN wird produziert von BerghausWöbke Filmproduktion (Anna-Malike Eigl, Thomas Wöbke, Philipp Trauer) in Co-Produktion mit Constantin Film (Viola Jäger, David Kehrl), die auch den Verleih übernimmt.

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Constantin Film entstanden. Auf dieser Website bzw. auf Instagram findet ihr noch weitere Informationen zum Film.

Kinotrailer:

Kinostart: ab 04.09. im Kino

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