Seraphim. Der Verrat von Benno Pamer

Seit knapp einem Monat sorgt ein Mystery-Thriller in Südtirol für Aufregung. Wie sollte es auch anders sein, wenn sich herausstellt, dass das Passeiertal und die Stadt Meran Heimat für Engel und Dämonen ist. Benno Pamer, der Autor des Debütromans, bringt uns SüdtirolerInnen ganz schön in Verlegenheit, denn unsere Heimat wird Schauplatz für einen Kampf zwischen Gut und Böse der besonderen Art: brutale Verfolgungsjagden, hemmungsloser Sex und eine masochistische Vergewaltigung sind Teil davon.

Die Gegenspieler im Roman sind der junge Noah und sein Stiefvater Frank. Noah hat von seinem bereits verstorbenen Vater zum 21. Geburtstag ein besonderes Geschenk erhalten und wie sich herausstellt, ist es viel mehr ein Erbe als ein Geschenk. Noah, der bisher ein eifriger Student in Innsbruck war, entdeckt von einem Tag auf den anderen, dass er besondere Kräfte besitzt und muss sich sofort gegen das Böse behaupten. Seine große Liebe findet er auch innerhalb 24 Stunden und muss sich mit der Geschichte seiner Art auseinandersetzten – Engelshären, Hierarchien usw.. Am Anfang ist noch alles wirr für den jungen Engel, doch bleibt ihm keine Zeit sich an seine neue Aufgabe zu gewöhnen. Sein Stiefvater rückt ihm auf die Pelle und will das geheime Buch, das Noah hinterlassen wurde. Noahs Gefährtin Mirjam will Frank ebenso für sich beanspruchen, was ihm zu einem Teil sogar gelingt. Gemeinsam mit Gerd, einem neu gewonnen Freund, und Mirjam beginnt für Noah das Abenteuer seines Lebens und ein Wechselbad der Gefühle: Ektase, Triumph, Ratlosigkeit, Verzweiflung, doch bleiben sie ihrer Aufgabe treu: Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse auf der Welt wieder herzustellen.

Die Erzählung hat mich von den ersten Seiten an gefesselt. Die Figuren im Roman sind sehr sympathisch und die Handlung wird an einigen Stellen richtig brutal, besonders als Frank Mirjam in seiner Gewalt hat und mit ihr macht was ihm gefällt, denn wie Benno Pamer sagt: „das Böse ist auch in der Liebe gewaltbereiter.“ Die LeserInnen erwarten einige (böse) Überraschungen, so viel sei verraten. Es fiel mir teilweise schwer, mich anfangs voll und ganz auf die Erzählung einzulassen, da der Schauplatz Südtirol für mich zu präsent ist, später verlegt sich die Handlung auf Innsbruck, Moskau und Damaskus. Zwischen den Zeilen lässt sich noch viel mehr herauslesen, es geht um innere Stimmen, Selbstvertrauen, Religion und das Unheil auf der Welt. Laut Benno Pamer sind die Dämonen für alles Leid auf der Welt verantwortlich, da sie die Herrscher verschiedener Länder im Laufe der Geschichte auf die böse Seite gezogen haben und wie Marionetten benutzen.

Fazit: Ein mutiger Roman, der den Puls in die Höhe treibt, die Meinungen spalten wird, aktuelle Brennpunkte aus dem Leben als Schauplätze verwendet und eine erfrischende Abwechslung in der Literaturszene Südtirols darstellt! Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung der geplanten Trilogie: Seraphim. Die Verdammten.

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